Sintergleitlager haben sich über Jahrzehnte im Einsatz bewährt und werden daher in fast allen Bereichen der Technik eingesetzt. Das liegt allen voran an ihren vielfältigen Eigenschaften: Sie sind verschleißfrei und leicht zu warten, geeignet für Temperaturschwankungen und verfügen über gute Notlaufeigenschaften. Alles in allem macht das die Sintergleitlager zu Buchsen mit hoher Lebensdauer und großer Betriebssicherheit – und dabei bleiben sie besonders preiswert.
Doch welcher Werkstoff steckt hinter den Gleitlagern und sorgt für all diese praktischen Eigenschaften?
Sintermetalle, im engeren Sinne Werkstoffe, die aus Metallpulvern in einem pulvermetallurgischen Verfahren hergestellt werden, sind die Basis der Lager. Zu den bekanntesten Vertretern zählen unter anderem Sintereisen, Sinterstahl, Sintermessing oder Sinteraluminium.
Je nach Herstellungsverfahren lassen sich mehr oder weniger porige Sintermetalle erzeugen. Bei Sinter-Metallfiltern wird beispielsweise ein Porenvolumen von etwa 50 % angestrebt, bei selbstschmierenden Gleitlagern, wie denen unserer WPK3-Serien, sollte dieses Volumen im Bereich von 25% liegen.
Im Zusammenhang mit Sintergleitlagern wird häufig von BP25 oder Sint A50 gesprochen – was steckt dahinter?
Die Werkstoffbezeichnung bei Sintermaterialien nach DIN 30910 besteht aus einem Buchstaben für die Raumerfüllung gefolgt von einer zweistelligen Zahl für die Legierung. Die chemische Zusammensetzung und Werkstoffeigenschaften zeigt die nachfolgende Tabelle.
Am gängigsten sind Sinterbronze-Gleitlager, bei denen meist die Bezeichnung Sint A50 verwendet wird. Der Bronze-Werkstoff zeichnet sich durch das optimale Verhältnis zwischen Festigkeit und Ölvolumen aus. Die Zahl “50” in der Bezeichnung bezeichnet dabei eine Legierung aus Kohlenstoff (0,2%), Zinn (9-11%) und Kupfer. Durch diese Zusammensetzung ist Sint A50 besonders korrosionsbeständig, hat einen ruhigen Lauf und ist einfach zu montieren.
Neben den SintA50 Bronze-Lagern sind Gleitlager aus Sintereisen bzw. Sinterstahl ebenfalls sehr verbreitet. Die Verwendung von Sint A00 oder Sint A10 ist hier keine Seltenheit.
Die beiden WPK3-Sintergleitlager Serien bedienen sich den Sintermaterialien A50 und A10. Gleitlager aus weiteren Materialen aus der folgenden Tabelle in Anlehnung an die DIN 30910 sind auf Anfrage ebenfalls von uns lieferbar.
Da es sich beim Basiswerkstoff für Sintergleitlager um Pulver handelt, ist es durch die Zugabe weiterer Stoffe, wie beispielsweise Zinn, möglich, Sondermischungen für die Herstellung von Sintergleitlagern für spezielle Anforderungen zu produzieren.